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Die Preise in Italien oder: die Zukunft der Schweiz

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Sie denken, die EU hat sich nach ihnen zu richten, die reichen Säcke sollen ihr Geld sonstwo hinbringen, ein Mindestlohn für muss her, Bauland muss zurückgezohnt, die Boni gekappt, Pauschalsteuern abgeschafft und die Atomkraftwerke abgestellt werden.

Und wenn wir das alles durch haben, dann leben wir weiter wie bisher auf der Insel der Seligen.

Uns kann nichts und niemand.

Ach, die Schweizer.

Wir waren in Italien. Zehn Tage.

Ich kann nicht sagen, den Leuten dort geht es schlecht. Sie gehen in Restaurants essen, sind auch in Apulien schick gekleidet, fahren neue Autos, die Häuser in den historischen Stadtkernen sind herausgeputzt. Alles fast wie bei uns.

Wärend da da nicht die Preise.

Eine Pizza gibt’s für 5 Euro. Einen Teller Spaghetti Vongole für 8 Euro, ein Filetto 12 Euro, die Flasche Wein für 14 Euro. (Kürzlich in der Kunsthalle, zu dritt, Plauderabend – Wurstsalat, Hörnli mit Gehacktem, Gepackener Fleichkäse, etwas Käse, offener Wein ( 2 halbe) Kaffee, zwei Bier, also nichts Besonderes: 211 Franken!)

Den Capuccino gibt’s da und dort schon für 90 Cent.

Dank booking.com haben wir 50 Euro für die Übernachtungen bezahlt, in Siena – 100 Schritte vom Piazza del Campo weg, waren’s gerade mal 45 Euro. In Klammer: Wer meint, es handle sich da um schmuddelige Absteigen, der irrt. Die Bewertungen der Hotelgäste auf booking.com sind unbestechlich. Klammer zu.

Während wir also in diesem stilvollen Restaurant in der Altstadt von Monopoli einen Dreigänger mit Wein und Wasser (33 Euro, zwei Personen) genossen, assen die italienischen Gäste rund um uns herum Pizza für 6 Euro 50.

Überhaupt habe ich noch selten so viele Pizzerien gesehen, wie diesen März in Süditalien.

Die Autobahnen im Süden sind praktisch leer (im Gegensatz zu den mautfreien Strada), selbst auf der Strecke Mailand Bologna waren auffällig wenige Lastwagen unterwegs.

Die italienische Wirtschaft ist am Boden. Rimini hat in wenigen Jahren einen Touristenrückgang von 25% erlebt.

In der Schweiz wird so getan, als ginge das mit dem Wohlstand und der Tasse Kaffee für 5 Franken, dem Wurstsalat für 22.50 in alle Ewigkeit so weiter.

Es liegt ausserhalb des Erfahrungshorzizonts der Wohlstandsschweizer, dass eine Wirtschaft bös ins Rutschen geraten kann, wie schnell die Preise sich nach unten bewegen können. Und zwar nicht vorübergehend sondern auf lange Zei.

Wenn nicht gar für immer.

Wenn also die Nationalkapitalisten, die hormongesteuerten Jungsozialisten, die Bioreligiösen so weiter machen und die Rentner den Ausgang jeder Abstimmung allein bestimmen, weil die Jungen zu faul sind, um an die Urnen zu gehen, dann ist die Zukunft der Schweiz Italien.

(Wem das Land nicht passt, kann ja “Holland” einsetzen. Dort sinkt der Lebensstandard seit Jahren ungebremst.)

Beitrag erschien auch auf: arlesheimreloaded.ch


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